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  • Bewegte Bilder fotografieren

    Bewegte Bilder fotografieren

    Das Festhalten von Wasserspritzern und anderen bewegten Motiven stellt eine Herausforderung für jeden Fotografen dar. Neben technischen Kenntnissen sind hier auch Kreativität, menschliches Geschick und viel Übung gefragt. Die Fotografie bietet dabei eine Vielzahl an Möglichkeiten, mit dieser Herausforderung umzugehen. Mit der richtigen Fototechnik und etwas Übung und Geduld kommt man zur perfekten Aufnahme – die nachfolgenden Tipps machen es möglich.

    Eins vorweg: Mit einer einfachen Kompaktkamera wirst du hier schnell an die Grenzen der Möglichkeiten geraten. Es lohnt sich bei solchen Aufnahmen, in eine gute Spiegelreflexkamera zu investieren.

    Gute Voraussetzungen schaffen

    Bewegung kann entweder fliessend oder gestoppt dargestellt werden. Je nachdem spielt die richtige Technik eine entscheidende Rolle. Gutes Licht ist allerdings die Grundvoraussetzung für gelungene Aufnahmen von bewegten Objekten. Sollte das Sonnenlicht mal nicht ausreichen, muss auf künstliches Licht zurückgegriffen werden. Im Interview verrät uns der Fotograf Gerd Gropp: „Wichtig ist die Ausrichtung der Beleuchtung, egal ob Blitz oder Fotolampen“.

    Ob scharfe, verwischte oder kontrastreiche Aufnahmen – die Belichtungszeit entscheidet über das Ergebnis. Wer bewegte Objekte gestochen scharf darstellen will, sollte eine extrem schnelle Belichtungszeit wählen. Für dynamische Aufnahmen, insbesondere mit fliessendem Wasser, sollte hingegen besser eine längere Belichtungszeit gewählt werden. Grundsätzlich sollte bei diesen Aufnahmen, sofern vorhanden, der Sportmodus eingeschaltet werden, der automatisch schon einige Einstellungen übernimmt und damit eine Erleichterung für jeden Fotografen darstellt. Einstellungen an der Kamera müssen bei der Fotografie von bewegten Objekten generell vor der Aufnahme erfolgen. Um zusätzliche Verwacklungen im Bild zu vermeiden, ist das Stativ bei bewegten Motiven gerade für Anfänger eine große Unterstützung. Auch Gerd Gropp empfiehlt, die Aufnahmen mit einem Stativ sowie einem Fernauslöser zu machen, um so eine Hand für die zu fotografierenden Objekte frei zu haben. Schiesse doch zuallererst ein paar Probeaufnahmen, um ein Gefühl für das Ganze zu bekommen.

    Drei Techniken für die perfekte Aufnahme

    Ob gestochen scharf, unscharf oder kontrastreich. Im Folgenden stellen wir drei Techniken vor, die aufzeigen, was jeweils beachtet werden sollte.

    1. Einfrieren

    Sollen alle Details scharf abgebildet werden, empfiehlt sich die Technik des Einfrierens. Hierfür sollte die Belichtungszeit im Bereich von 1/500 und 1/1000 Sekunden liegen. Der Motivausschnitt und die Schärfe werden hier vorgewählt. Das Objekt bewegt sich dabei in das Motiv hinein. Ein Tipp: Halte die Serienbildschaltung gedrückt, um möglichst viele Aufnahmen zu bekommen, denn unbrauchbare Bilder können so im Anschluss in Ruhe aussortiert werden.

    2. Verwischen

    Diese Technik eignet sich vor allem für diejenigen, die noch etwas Übung brauchen. Die Belichtungszeit liegt hier in einem Bereich von 1/10 bis 1/90 Sekunde. Interessante Effekte entstehen bei dieser Technik durch das Verwischen des Hauptmotivs. Um verwackelte Bilder zu vermeiden, wird die Kamera auf einem Stativ fixiert. Charakteristisch für Bilder, die mit dieser Technik gemacht wurden, ist der Kontrast der Unschärfe des bewegten Objektes zur scharf abgebildeten Umgebung.

    3. Mitziehen

    Wer schon etwas Erfahrung mitbringt, kann sich an der Technik des Mitziehens probieren. Das Verfolgen des Motivs wird in der Fotografie auch als Schwenken bezeichnet. Mit einer Belichtungszeit von 1/60, 1/90 oder 1/125 Sekunde wird die Kamera parallel zum Hauptmotiv mitbewegt. Im Gegensatz zu seiner verwischten Umgebung erscheint das Motiv relativ scharf. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn durch die Belichtungszeiten können schnell verwackelte Bilder entstehen. Ein Stativ mit schwenkbaren Kugelkopf kann Abhilfe verschaffen.

    Beispiele und Tipps für die richtige Kameraeinstellung

    Im Folgenden zeigen wir ein paar eindrucksstarke Beispielfotografien mit persönlichen Tipps von Gerd Gropp zur richtigen Kameraeinstellung. Für alle Aufnahmen wurde ein 60 mm-Objektiv verwendet.

    Fruchtscheiben im Aquarium

    Quelle: Gerd Gropp
    Quelle: Gerd Gropp

    Die Fruchtscheiben werden hierfür an die Scheibe eines Aquariums geheftet und mit einem blauen Hintergrund unterlegt. Hinsichtlich der Verschlusszeit sollte eine Belichtungszeit von 1/100 Sekunde gewählt werden. Für gutes Licht sorgen dabei Fotoleuchten. Um eine scharfe Aufnahme zu bekommen, sollte die Kamera durch ein Stativ befestigt werden. Damit der Hintergrund scharf dargestellt wird, beträgt die Blendenzahl 13.

    Erdbeere in Milch

    Quelle: Gerd Gropp
    Quelle: Gerd Gropp

    Für die Aufnahme der Erdbeere in Milch wird eine Schale mit Milch gefüllt. Um alles ins richtige Licht zu setzen, wird ein Blitzgerät benötigt. Auch hier ist das Stativ ein unverzichtbares Hilfsmittel. Um mit der einen Hand die Erdbeere in die Milchschale werfen zu können, sollte mit einem Fernauslöser gearbeitet werden. Die Schärfe solltest du am besten vorher auf die Ebene einstellen, in der die Erdbeere in die Milch eintauchen soll. Es ist empfehlenswert, eine kleinere Blendenöffnung zu wählen, um die Schärfentiefe zu erweitern. Jetzt die Erdbeere fallen lassen und schnell den Auslöser betätigen. Nicht verzagen, hier werden einige Versuche nötig sein.

    Die Pusteblume als bewegtes Motiv

    Quelle: Gerd Gropp
    Quelle: Gerd Gropp

    Gutes Licht ist auch hier eine Voraussetzung. Daher solltest du trotz Tageslicht auf ein Blitzgerät zurückgreifen. Fernauslöser und Stativ sind dabei nicht wegzudenken. Diese Hilfsmittel ermöglichen das gleichzeitige Pusten und Betätigen des Auslösers im richtigen Moment. Zusätzlich könnte hier auch das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop verwendet werden, um nachträglich einzelne Elemente einzufügen.

    Würfelspiel mit bewegtem Würfel

    Quelle: Gerd Gropp
    Quelle: Gerd Gropp

    Neben den bereits genannten Hilfsmitteln wie Stativ, Fernauslöser und Fotoleuchten ist beim Einfangen des bewegten Würfels die richtige Kameraeinstellung unverzichtbar. Die Einstellung der Belichtung sollte bei 1/60 Sekunde liegen, denn dadurch wird die Dynamik des Würfels erkennbar. Damit ein Kontrast von Unschärfe und Schärfe entsteht, sollte die Blendenzahl 5,6 betragen. Sind alle Einstellungen an der Kamera gemacht, wird mit einer Hand der Würfel geworfen und mit der anderen Hand der Fernauslöser betätigt.

    Einen Wasserfall dynamisch festhalten

    Quelle: Gerd Gropp
    Quelle: Gerd Gropp

    Fliessendes Wasser sollte am besten dynamisch festgehalten werden. Dafür sollte eine lange Belichtungszeit eingestellt werden. Die Belichtungszeit beträgt bei diesem Bild 4 Sekunden. Dadurch ist es möglich, die Wasserstrukturen verwischen zu lassen. Da bei Tageslicht mit 4 Sekunden Belichtungszeit das Bild etwas überbelichtet wird, kommt zur Reduzierung der Lichtmenge ein Graufilter zum Einsatz. Diesen gibt es in verschiedenen Stärken und er wird vor dem Objektiv der Kamera befestigt.

    Noch ein paar Tipps zum Schluss

    Bei der Fotografie von bewegten Objekten gilt: Habe Geduld und plane ausreichend Zeit ein. Nicht jede Aufnahme wird gleich perfekt sein. Es empfiehlt sich, die Fotos im Anschluss nachzubearbeiten. Hierfür lohnt sich das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop. Interessant: Auch durch die Zoomunschärfe lässt sich Bewegung erzeugen. Durch das Hinein- und Herauszoomen während einer langen Belichtungszeit werden einzigartige fotografische Effekte erzeugt. Die Aufnahme wird so von der Mitte nach aussen hin unscharf.

    Viel Spaß beim Ausprobieren!

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