Fotografieren im Schnee
So gelingen dir schöne Fotos im Schnee
Die verschneite Winterlandschaft bietet in der kalten Jahreszeit einen beeindruckenden Anblick und ein sehr beliebtes Fotomotiv. Umso schöner, wenn die Farbe der weiß gedeckten Natur wahrheitsgetreu in den Bildern dargestellt wird. Wir verraten, worauf du beim Fotografieren im Schnee achten solltest, erklären wie du den Schnee weiß darstellst und geben dir Tipps für besonders überzeugende Winterfotos.
Und sollte dir ein Schnappschuss am Ende besonders gut gefallen – gestalte doch damit einen coolen Mehrteiler für dein Wohnzimmer!
Vorbereitung der Fotoausrüstung auf die kalte Umgebung
Nicht nur wir Menschen, sondern auch Kamera-Akkus mögen es gerne warm. In kalten Umgebungen entladen sich Akkus schneller – gilt übrigens auch bei Handys! Um bösen Überraschungen vorzubeugen, solltest du diese warm halten. Ersatz-Akkus bewahrst du am besten in der warmen Jackentasche bzw. möglichst nah am Körper auf. Gleiches gilt für den eingesetzten Kamera-Akku oder dein Handy. Entferne diesen und setze ihn bei Bedarf wieder in die Kamera ein. Auf diese Weise entladen sich die Akkus weniger schnell und du musst deine winterliche Foto-Session nicht vorzeitig abbrechen.
Tipp: Verstaue deine Kamera vor dem Temperaturwechsel von draußen nach drinnen in einer verschließbaren Plastiktasche, etwa einem Frischhaltebeutel. Auf diese Weise kann sich die Kamera an die Umgebungstemperatur anpassen und jegliche Form von Feuchtigkeit perlt an der Außenseite der Plastikhülle ab.
Für schöne Aufnahmen der verschneiten Landschaft eigenen sich Weitwinkel-Objektive besonders gut. Möchtest du hingegen lieber Detailaufnahmen der in Schnee getauchten Umgebung oder bewegte Motive, wie Wintersportler und Tiere, fotografieren, dann greife zum Tele-Objektiv. Im einfachsten Fall verwendest du ein Objektiv, das sowohl Teile des Weitwinkel- als auch Teile des Tele-Bereichs abdeckt. Der Objektivwechsel kann sich vor allem in kalten Umgebungen als umständlich erweisen. Mit Hilfe sogenannter «Reiseobjektive» kannst du unterschiedlichste Motive abbilden, ohne vorher jedes Mal das Objektiv wechseln zu müssen. Übrigens haben nun auch die meisten Smartphones eine Weitwinkelfunktion. Solltest du unbedingt mal ausprobieren! Dank dem größeren Bildausschnitt kommen vor allem (verschneite) Landschaften besser zur Geltung.
Und keine Angst vor dem großen Format! Dank unseren XXL-Formaten können nun auch Weitwinkelbilder ihre volle Wirkung entfalten!
Oder wie wäre es mit dem besonderen Winter-Effekt für dein Foto? Erwecke dein Winterfoto zum Leben und setze es stimmungsvoll in Szene. Unser Foto Schüttelrahmen ist ähnlich dem Prinzip einer Schneekugel mit einer transparenten Flüssigkeit und Schneeflöckchen gefüllt. Wie der Name Schüttelrahmen es schon verrät, kannst du durch Schütteln die Schneeflocken rieseln und so eine schöne Erinnerung immer wieder aufleben lassen.
Kameraeinstellungen für schneeweiße Aufnahmen
Belichtungsmesser, ISO, Blende und Belichtungszeit
Durch die helle Schneeoberfläche wird das eingehende Sonnenlicht reflektiert. In der Folge wird der integrierte Belichtungsmesser deiner Kamera mitunter Schwierigkeiten damit haben, den richtigen Belichtungswert zu ermitteln. Gelegentlich kann es durch das Unterbelichten von Fotos dazu kommen, dass der Schnee eher grau als weiß wirkt. Experimentiere so lange mit unterschiedlichen Werten auf der Belichtungsmessskala, bis du mit der Darstellung des Schnees zufrieden bist.
Den ISO-Wert der Kamera solltest du an die Menge des verfügbaren Lichts angleichen. In stark verschneiten Umgebungen steht tagsüber, dank reflektierender Eigenschaften, meist genügend Licht zur Verfügung, sodass ein niedriger ISO-Wert wie 50 oder 100 gewählt werden kann. Bei bewölktem Wetter und in den Abendstunden wirst du um höhere ISO-Werte (ab ISO 400, bzw. 800) nicht umhinkommen.
Die Blende bestimmst du in Abhängigkeit deines Motivs. Mit einer offenen Blende (niedriger Blendenzahl) gelingt es dir, Menschen, Tiere oder sonstige Motive aus der Schneelandschaft hervorzuheben. Möchtest du hingegen lieber die Schneelandschaft als solche stimmig darstellen, dann wählst du eine geschlossene Blende (hohe Blendenzahl). So gelingt dir die scharfe Darstellung der Umgebung.
Die Belichtungszeit sollte ebenfalls in Abhängigkeit des verfolgten Ziels gewählt werden. Bei starren Motiven könntest du vergleichsweise längere Belichtungszeiten (z.B. 1/30 Sekunde) als bei bewegten Motiven wählen. Besonders kurz sollte die Belichtungszeit bei der Fotografie von Wintersportlern ausfallen. Spezielle Kamera-Programmmodi wie der „Sportfotografie-Modus“ verhelfen auch unerfahrenen Fotografen zu überzeugenden Bildergebnissen. Tipp: Wenn du keine professionelle Kamera besitzt, informiere dich über deine Handykamera-Einstellungen. Über die Pro-Einstellungen lassen sich die Blende und ISO-Werte anpassen und sogar Weißabgleiche vornehmen.
Weißabgleich im weißen Schnee
Beim Fotografieren im Schnee kommt dem Weißabgleich eine ganz besondere Bedeutung zu. Nicht immer gelingt es dem automatischen Weißabgleich der Kamera einen geeigneten Referenzwert für den «Wert» weiß zu finden. In der Folge wird die Farbtemperatur falsch wiedergegeben und der Schnee gräulich oder bläulich dargestellt. Für den Fall, dass du längere Zeit bei ein und derselben Lichtstimmung fotografierst, lohnt sich der Einsatz der halbautomatischen Weißabgleich-Modi.
Beispiel: Die Sonne ist sichtbar und der Himmel vorwiegend blau. Du fotografierst im Schatten eines Gebäudes. Die Lichtstimmung weist hauptsächlich Blautöne auf und liegt somit bei einem Wert von ca. 7.000 Kelvin. In diesem Fall wählst du den Weißabgleich-Modus «Schattig», damit die Kamera die blaue Lichtstimmung neutralisiert. «Weißes Licht» liegt bei einer Farbtemperatur von 5.500 Kelvin vor.
Neben dem automatischen und halbautomatischen Weißabgleich bieten manche Kameramodelle auch einen manuellen Weißabgleich. Hierbei definierst du anhand einer eigenen Aufnahme den Wert weiß. Für den Einstieg könntest du dafür ein weißes Blankopapier fotografieren. Fortgeschrittene greifen für eine farbgetreue Darstellung hingegen lieber zu der sogenannten Graukarte. Bei dieser handelt es sich um ein spezielles Foto-Equipment, das zur Kalibrierung der Belichtung genutzt wird.
Achte darauf, dass dein Referenzobjekt die Position deines Motivs einnimmt und möglichst formatfüllend aufgenommen wird. Auch die Beleuchtung sollte unverändert bleiben. Nach der Aufnahme wählst du in den Weißabgleicheinstellungen deiner Kamera die Option «Manueller Weißabgleich» und gibst das Bild als Referenz an.
Für eine umfängliche Flexibilität speicherst du deine Aufnahmen im RAW-Format. So kannst du nachträglich immer noch Änderungen am Weißabgleich vornehmen.
Winterlandschaft mal anders fotografiert
HDR-Aufnahmen
Bei Aufnahmen mit hohem Dynamikumfang fällt es der Kamera manchmal schwer, den gesamten Kontrastbereich der Schneelandschaft in einer einzigen Aufnahme richtig darzustellen. Mehrfache Belichtungsreihen desselben Motivs können Abhilfe schaffen. Hierzu nimmst du dein Motiv wiederholt auf und variierst lediglich die Belichtung. Dazu werden zum Beispiel ein auf der Belichtungsskala unterbelichtetes, ein überbelichtetes und ein «normalbelichtetes» Bild am Computer oder direkt von der Kamera zu einer HDR-Aufnahme verrechnet (high dynamic range). Nutze für deine HDR-Aufnahmen unbedingt ein Stativ oder eine stabile Ablagefläche. Andernfalls kommt es zu Abweichungen zwischen den einzelnen Aufnahmen der Belichtungsreihe und das HDR-Bild misslingt.
Schwarz-Weiß-Aufnahmen
Schwarz-Weiß-Bilder verleiht deinen Winterbildern einen anmutigen Effekt und stellen besonders den Schnee schön heraus. Bei vielen Kameras lässt sich der Schwarz-Weiß-Effekt bereits zum Zeitpunkt der Aufnahme realisieren. Hierzu wählst du in den Einstellungen deiner Kamera die entsprechende Option aus. Der Filter wird kameraseitig jedoch nur auf Bilder des Dateiformats JPEG angewandt. Damit die Originalaufnahmen nicht überschrieben werden, solltest du die Bilder daher zusätzlich im Dateiformat RAW abspeichern. Korrekturen am Originalbild lassen sich somit am Computer auch im Nachhinein noch vornehmen.
Aber Vorsicht: Deine Speicherkarte wird so sehr schnell an ihre Kapazitätsgrenze stoßen, da neben den ohnehin schon sehr speicherintensiven RAW Aufnahmen nun auch noch JPEG Bilder gespeichert werden.
Fazit - den Herausforderungen trotzen
Für gute Foto-Ergebnisse gilt es beim Fotografieren im Schnee einige Dinge zu beachten. Sei kritisch was die Werte des Belichtungsmessers betrifft und experimentiere mit den Belichtungswerten. Eine stärke Belichtung lässt den Schnee strahlend weiß erscheinen. Befasse dich auch mit den Weißabgleich-Einstellungen deiner Kamera und wechsle, je nach Anwendungsfall, zwischen automatischem, halbautomatischem und manuellem Weißabgleich. In manchen Fällen lohnt es sich außerdem Belichtungsreihen des Motivs anzufertigen, um diese zu einem einzigen kontrastreichen HDR-Foto zusammenfügen. Mit Hilfe verschiedener Farbfilter lassen sich Winterlandschaften häufig noch eindrucksvoller darstellen. Besonders in Schwarz-Weiß wirken deine Bilder an der weißen Wohnzimmerwand. Schlussendlich hast du viele tolle Bilder geschossen, es wäre schade die Fotos auf dem Laptop verstauben zu lassen!
Natürlich könntest du auch gleich mehrere Grußkarten von deinen Lieblingsschnappschüssen bestellen, so hast du zu jeder Gelegenheit – ob Geburtstage oder Feiern – eine schöne Grußkarte mit eigenem Bild zum Verschicken und Verschenken.