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  • Gastbeitrag

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    Lightroom/Photoshop kompakt

    Mit diesen Tricks kannst du deine Bilder wirkungsvoll optimieren.

    Was heisst Bildoptimierung?

    Generell geht es darum, die Bilder aus der Kamera für die Wiedergabe, sei es auf Fotopapier oder als Druck, zu optimieren. Digitalkameras oder Handys machen heute sehr gute Bilder, aber mit Lightroom oder Photoshop kannst du noch weit mehr herausholen. Denn es gibt immer wieder Situationen, in denen Bildstellen zu dunkel sind oder die Wolkenzeichnung nicht sichtbar ist. Ob du die Bilder einfach knackiger oder kontrastreicher aufbereiten möchtest, oder ob du die Bilder gar künstlerisch verfremdest, bleibt ganz deinem Geschmack überlassen. Hier zeige ich dir einige wirkungsvolle Tricks, um mehr aus deinen Bildern herauszuholen.

    Kontrast

    Der Kontrast eines Bildes ergibt sich aus dem Verhältnis von der hellsten zur dunkelsten Stelle. Kontrastreich heißt viele Tonwerte, solche Bilder wirken knackig, hart, bunt, lebendig. Kontrastreiche Bilder entstehen typischerweise bei Sonnenlicht. Kontrastarm bedeutet weniger Tonwerte, solche Fotos wirken flach, weich, flau. Solche Bilder entstehen typischerweise im Schatten, bei bewölktem Himmel oder bei Nebel. Oft sind auch Stimmungsbilder kontrastarm – das kann durchaus reizvoll sein.

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    Beispiel für ein kontrastarmes Stimmungsbild
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    Beispiel für ein kontrastreiches Ferienfoto

    Fotos werden von der Kamera mit einem errechneten durchschnittlichen Belichtungswert aufgenommen, was in vielen Fällen bedeutet, dass das Foto eher etwas zu kontrastarm ist. Deshalb kannst du den Kontrast ohne Weiteres etwas anheben, was das Bild knackiger erscheinen lässt.

    Kontrastverstärkung in Lightroom

    Reiter Entwickeln > Grundeinstellungen. Dort gibt es einige Schieberegler, die den Kontrast vergrössern. Der wirkungsvollste davon heisst Dunst entfernen. In den mittleren Tonwerten wird der Kontrast verstärkt, was sich in der Wolkenzeichnung mit einer Dramatisierung deutlich bemerkbar macht.

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    Das Rohbild
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    Optimierung mit Schieberegler Dunst entfernen

    Mit den Grundeinstellungen in Lightroom kann jedes Bild optimiert werden.

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    Kontrastverstärkung in Photoshop

    In Photoshop können die gleichen Werkzeuge benützt werden wie in Lightroom. Im Menü Filter wählst du dazu einfach Camera RAW-­Filter aus. Es ist egal, ob du im Modus RAW oder mit JPG fotografierst. Im sich öffnenden Fenster hat du alle Werkzeuge vor dir, die du für das Aufpeppen der Fotos brauchst.

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    Der Camera RAW-Filter
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    Grundeinstellungen

    Mit Grundeinstellungen kannst du das Foto so aussteuern, dass ein natürlicher Eindruck entsteht. Denn oft sind Bilder etwas unter- oder überbelichtet oder dann in der Farbe etwas zu stumpf.

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    Vorher
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    Nachher

    Die Schieberegler bei Grundeinstellungen wirken sich auf das ganze Bild aus, nicht nur auf einzelne Bildstellen. Du solltest es mit der Optimierung nicht übertreiben und die Schieberegler nur mäßig verschieben. Ein überkorrigiertes Bild ist ebenso schlecht wie ein nicht korrigiertes.

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    Foto farbiger machen

    Je nach Lichtsituation und Einstellungen an der Kamera können Fotos etwas farblos-stumpf wirken. Als Betrachter kannst du kaum nachvollziehen, ob das Foto authentisch ist oder nicht. Ich zeige dir hier, wie du deine Fotos farbiger aufpeppen kannst.

    Auch in diesem Beispiel verwenden wir den Camera-RAW Filter in Photoshop. Wir werden mit einigen Schiebereglern das Bild farbiger gestalten.

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    Das Ausgangsbild: Burano (bei Venedig)

    Auch in diesem Beispiel verwenden wir den Camera-RAW Filter in Photoshop. Wir werden mit einigen Schiebereglern das Bild farbiger gestalten.

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    A  Zuerst ziehst du die Regler Tiefen oder Schwarz etwas nach rechts, damit die schwarze Wäsche etwas Tiefenzeichnung gewinnt.

    B  Dynamik regelt die Sättigung aller Farben im Bild dynamisch. Stark gesättigte Bereiche sind stärker betroffen als solche mit weniger Sättigung.

    C  Sättigung sättigt oder entsättigt alle Bildteile linear, ganz egal, wie hoch der Sättigungsanteil ist.

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    Eine weitere Möglichkeit, Farben zu sättigen, ist die selektive Sättigung, in der einzelne Farbanteile gesondert ausgesteuert werden können. Wähle in Photoshop Bild > Korrekturen > Farbton/Sättigung.

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    Mit Farbton/Sättigung wählst du nun die Farbtöne aus, die du korrigieren möchtest. Im Lilaton des Bildes ist ein Blauanteil enthalten. Du ziehst also den Regler Sättigung nach rechts, somit werden die Blautöne selektiv gesättigt. Alle anderen Töne sind nicht betroffen. Probiere die Farbtöne wahlweise aus und beobachte, wie sich die Farben verhalten.

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    Vorher
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    Nachher

    Perspektive begradigen

    Je kürzer die Brennweite, desto eher kippen die Linien, die zu einer unnatürlichen Perspektive führen. Mit einer Normalbrennweite von 50 mm hat man etwa eine natürliche Sicht auf die Dinge. Mit einem Weitwinkel von 35 mm oder kürzer wird die Perspektive immer stärker betont, was zu stürzenden Linien führt. Mit der Kameraposition werden die stürzenden Linien beeinflusst. Mit zunehmender Schräg-gegen-oben-Haltung der Kamera stürzen die Linien mehr. Wenn die Kamera von oben auf ein unten liegendes Motiv gerichtet wird, stürzen die Linien ebenfalls, aber umgekehrt.

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    Die Perspektive entspricht sehr wohl unserem natürlichen Sehvermögen. Wie weit sie als Stilmittel inszeniert wird, ob damit übertrieben wird oder ob jemand alle stürzenden Linien generell korrigiert, ist ist jedem freigestellt. Man kann sowohl zu wenig tun als auch übertreiben.

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    Diese Verjüngung gegen unten wirkt natürlich. Die Linien entwickeln einen Sog gegen unten auf die Kakteen.
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    Die entzerrte Perspektive vermittelt eher ein distanzierteres und übersichtlicheres Bild.
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    Stürzende Linien als Stilmittel für den bedrohlich liegenden Turm.
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    Die stürzenden Linien wirken zu wenig als Stilmittel und stören hier. Sie machen das Foto unruhig.

    Am Beispiel rechts zeige ich auf, was geschieht, wenn nur die senkrechten gestürzten Linien in Photoshop oder anderweitig begradigt werden, die waagrechte Perspektive indes unberücksichtigt bleibt. Solche Entzerrungen wirken sich sehr unvorteilhaft aus und sollten unterlassen werden.

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    Die vertikalen Linien verlaufen paralell so wie bei Hochhäusern aus weiter Distanz. Die horizontalen Linien haben einen Fluchtpunkt – so wie aus naher Distanz. Dadurch scheint das Gebäude sich nach oben hin zu verbreitern. Eine unnatürliche Darstellung.
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    Die vertikalen Linien bleiben perspektivisch, nur so ist eine natürliche Darstellung möglich.

    Häufig finden sich in Fotos mit geraden Kanten gleichzeitig ein schräger Horizont und perspektivisch verzogene Linien, wie es in diesem Beispiel aufgezeigt wird. Ich zeige dir, wie du mit einem Filter beides korrigieren kannst.

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    Bei Seen, dem Meer, aber auch bei Straßen, Plätzen oder Gebäuden liegt die Horizontale oft wegen einer fehlerhaften Kameraposition etwas schräg, was als unnatürlich oder gar fehlerhaft wahrgenommen wird.

    Um Bilder gleichzeitig horizontal und vertikal auszurichten, musst du zuerst in der Ebenenpalette den Namen Hintergrund (mit dem Schloßsymbol dahinter) umbenennen. Sonst steht die Verzerren-Funktion nicht zur Verfügung und erscheint ausgegraut.

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    Wähle nun im Menü Bearbeiten > Transformieren > Verzerren.

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    Mit den Anfaßpunkten an den vier Bildecken kann das Bild gerade ausgerichtet werden – gleichzeitig kann der perspektivische Verzug korrigiert werden. Mit dem Cursor in den Maßstab oben oder rechts fahren und von dort eine horizontale Hilfslinie in das Bild hineinziehen. Daran kannst du das Bild horizontal ausrichten.

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    Ralf Turtschi

    Ralf Turtschi

    Als Fachbuchautor und Publizist hat sich Ralf Turtschi einen Namen geschaffen. Er ist als Fotoreporter, Hobbyfotograf und Dozent unterwegs und gibt technische und gestalterische Tipps rund um die Fotografie weiter. Dabei haben es die Genres Natur, Landschaft, Porträt, Reisen, Makro, Architektur, Nacht besonders angetan.

    Weitere Infos: www.agenturtschi.ch

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