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  • Lost Places Fotografie – Was man beachten sollte

    Lost Places Fotografie – Was man beachten sollte

    Motivation

    Lost Places sind spannende Orte für Urban Explorer. Sie nennen sich auch „Urbexer“. Ihre Motivation, neue verlassene Objekte zu entdecken und mit ihren Kameras längst Vergangenes zu dokumentieren, liegt in der romantischen und zum Teil ästhetischen Atmosphäre. Viele Urbexer fasziniert vor allem die Authentizität, die Lost Places ausstrahlen. Von Zerfall geprägte Anlagen und Betriebe stehen im Kontrast zur städtebaulichen modernen Investitionskultur. Viele Lost Places Fotografen finden es daher befreiend und entspannend, vor der Zivilisation zu flüchten.

    Nicht selten entstehen durch aus den Wänden gewachsenen Bäumen und bizarren Graffitis surreale Motive, die zum fotografischen Experimentieren verleiten. Neben der Erkundung urbaner Relikte und deren Dokumentation rückt bei vielen Fotografen das künstlerische Arbeiten in den Vordergrund.

    Der Londoner Geograf und Urban Explorer Bradley L. Garrett stellte die These auf, dass Urban Exploration eine Reaktion auf die zunehmende Überwachung und Kontrolle des öffentlichen Raumes sei.

    Sicherheit

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    Es gibt einige grundsätzliche Verhaltensregeln, die die Sicherheit beim Betreten eines Lost Places garantieren. Dazu gehört in aller erster Linie, dass verlassene Orte niemals alleine besucht werden sollten. Am besten wird man von einer ortkundigen Person aus der Gegend begleitet. Für manche Lost Places werden sogar professionelle Touren angeboten, wie zum Beispiel für die berühmten Beelitz Heilstätten in Brandenburg (Deutschland).

    Erhöhte Aufmerksamkeit ist ab dem Betreten eines Lost Places unbedingt geboten. Voreilige Schritte und unbedachte Handlungen können zu schweren Verletzungen führen – gerade wenn das Objekt einsturzgefährdet ist. Marode Böden und Decken sollten immer gut im Auge behalten werden. Sicherheit geht vor. Urbexer erzählen zum Teil von ganzen Stockwerken, die eingestürzt sind. Bei Unsicherheit über Löcher im Boden oder Haltbarkeit von Dielen sollte man dem Reiz widerstehen, dass Unbekannte zu entdecken, und umkehren.

    Gesetzliche Grundlagen

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    Das Eindringen in fremde Objekte stellt meist einen Hausfriedensbruch dar. In der Schweiz beschreibt das der Artikel 186 des StGB. Danach können eine Haftstrafe von bis zu drei Jahre oder eine Geldstrafe verhängt werden. In Deutschland ist dafür der Paragraph 123 StGB zuständig. Demnach kann eine Haftstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe bei Zuwiderhandlung drohen.

    Viele Urban Explorer betreten ohne die nötigen Genehmigungen fremde Objekte und begehen damit streng genommen Hausfriedensbruch. Grundstücksverwalter sind zuweilen sehr schwer ausfindig zu machen oder haben wenig Verständnis für die Hobby-Fotografen. Den Urbexern geht es aber nicht wie in anderen Fällen von Hausfriedensbruch darum, Einrichtungsgegenstände zu verwüsten, Sachen zu entwenden oder dem Gebäude oder Grundstück anderweitige Schäden zuzuführen. Sie gehen nur ihrem Hobby nach – dem fotografischen Dokumentieren und Experimentieren an besonderen Orten.

    Ungeschriebene Regeln

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    Unter Urban Explorern gibt es ein ungeschriebenes Gesetz: „Take nothing but pictures – leave nothing but footprints!“ zu Deutsch in etwa: „Nimm‘ nichts mit, außer Fotos und hinterlasse nichts, außer deiner Fußspuren.“ Jeder ernstzunehmende Urbexer hält sich an diesen Grundsatz. Leider kommt es aber auch immer wieder vor, dass sich Randalierer und andere Personen gewaltvollen Zugang zu Objekten verschaffen. Dort zerstören sie das Interieur und lassen Müllberge zurück. Street Art Fotografen, die etwas auf sich halten, verurteilen das. Sie möchten lediglich das dokumentieren, was über die letzten Jahrzehnte mit den Objekten unter Einwirkung der Natur passiert ist.

    Die Urban-Exploration-Szene lehnt auch solche Handlungen von Menschen ab, bei denen es nur um die Ausbeutung von Materialwerten ankommt. Immer wieder wird beobachtet, dass Kupferdiebe nicht bewachte Industrie-Areale, alte Villen und andere Ruinen aufsuchen, um alte Kupferleitungen aus den Wänden zu schlagen. Das daraus gewonnene Kupfer wird später teuer weiterverkauft.

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