Sonnen- und Mondfinsternis fotografieren – wir zeigen, wie‘s geht!
Sie sind das Naturschauspiel schlechthin: Sonnen- und Mondfinsternisse. Schon seit Jahrzehnten ziehen sie die Menschheit in ihren Bann – kein Wunder also, dass sie auch für Fotografie-Liebhaber seit eh und je ein beliebtes Motiv sind. Doch wer bei einem solchen Spektakel zur Kamera greifen möchte, muss sich besonders gut vorbereiten, um schöne Fotos zu bekommen. Wusstest du, dass es in der Schweiz in diesem Jahr sowohl eine Mond- als auch eine Sonnenfinsternis zu beobachten gibt? ifolor hat dir aus diesem Grund die besten Foto-Tipps zusammengestellt, damit du Sonnen- und Mondfinsternis ideal in Szene setzt und deine Bilder ein voller Erfolg werden. Lass‘ dich inspirieren!
Was passiert bei einer Sonnen- bzw. Mondfinsternis?
Sonne, Mond und Erde – diese kosmische Konstellation aus drei Himmelskörpern ist Ursache für zwei ganz besondere astronomische Ereignisse: Die Sonnen- und Mondfinsternis. Eine Sonnenfinsternis entsteht, wenn Sonne, Erde und Mond sich in einer Linie befinden und der Mond somit die Sonne bedeckt. Dabei ist nur etwa jede dritte Sonnenfinsternis eine totale – in diesem Fall wird die Sonne vollständig von dem Mond verdeckt. Häufiger passieren partielle Sonnenfinsternisse, bei denen nur ein Teil der Sonnenscheibe nicht mehr zu sehen ist. Bei einer Mondfinsternis befindet sich dagegen die Erde zwischen Sonne und Mond. Dadurch wird der Mond von der Erde verdeckt – das Licht der Sonne kann den Mond also nicht mehr direkt treffen – und der Mond liegt somit im Schatten der Erde. Auch hier gibt es verschiedene Phasen: Totale und partielle Mondfinsternisse, bei denen der Mond entweder vollständig oder nur teilweise bedeckt ist. Dank der Erdatmosphäre erhält der Mond bei einer totalen Finsternis meistens eine Art „Restbeleuchtung“, wodurch er in diesen Fällen dann rötlich, orange oder braun schimmert. Dieses Phänomen nennt man dann Blutmond – ein absolutes Highlight, vor allem für Fotografen! Sowohl Mond- als auch Sonnenfinsternis sind aber seltene Naturschauspiele. So finden pro Jahr im Schnitt etwa zwei Sonnenfinsternisse und rund zwei bis vier Mondfinsternisse statt. Jedoch werden sie stets nur von einem bestimmten Ort auf der Erde und nie weltweit gesehen.
Wann findet die nächste Mond- und Sonnenfinsternis in der Schweiz statt?
Die Schweizer haben in diesem Jahr Glück, denn in Mitteleuropa soll es 2022 sowohl eine Sonnen- als auch eine Mondfinsternis geben. Die nächste gut sichtbare Mondfinsternis ist eine totale Finsternis, die es am 16. Mai 2022 in den frühen Morgenstunden zu beobachten gibt. Am 25. Oktober 2022 kommt es in Mitteleuropa zu einer partiellen Sonnenfinsternis, bei der je nach Standort zwischen 15 und 35 Prozent der Sonne bedeckt werden. Egal, ob du also Mond- oder Sonnenfinsternis ablichten möchtest: Mit unseren Tipps und Tricks bist du in jedem Fall gewappnet, das ideale Foto zu schiessen!
Sonnenfinsternis fotografieren: Unsere Top-Tipps für schöne Bilder
Die erste Voraussetzung für schöne Sonnenfinsternis-Bilder ist eine gute Wetterlage. Ist das Wetter an diesem Tag auf deiner Seite, kannst du etwa eine halbe Stunde vorher mit dem Aufbau deines Fotografie-Equipments beginnen. Beachtest du dann noch folgende Tipps, werden deine Fotos mit Sicherheit ein voller Erfolg:
Tipp #1: Bildsensor schützen
Jeder weiss: Direkt in die Sonne zu schauen, ist schädlich für die Augen. Das gilt auch bei einer Sonnenfinsternis und muss somit auch beim Fotografieren beachtet werden. Da der Sensor der Spiegelreflexkamera höchst empfindlich ist und schon nach kurzer Ausrichtung auf die Sonne beschädigt werden kann, benötigst du neben einer speziellen Brille, die dein Augenlicht schützt, also auch einen Sonnenfilter für die Linse. Diesen kannst du ganz einfach vor dein Objektiv anbringen und somit verhindern, dass Strahlen in die Kamera eindringen. In der Regel sind Sonnenfilter recht teuer, sodass es sich empfiehlt, einen Schutzfilter selbst zu bauen. Dazu brauchst du lediglich etwas Sonnenschutzfolie und Pappe. Eine weitere kostengünstige Alternative sind starke ND-Filter aus dem Fachhandel. Hier solltest du auf jeden Fall darauf achten, einen Filter der Stärke 5x (100.000) zu verwenden. Schwächere bzw. stärkere Filter lassen entweder zu viel oder zu wenig Licht durch die Linse. Schaue ausserdem nie direkt durch den Sucher der Kamera – schon wenige Sekunden reichen aus, um die Augenretina zu verbrennen.
Tipp #2: Teleobjektiv verwenden
Wenn wir an Bildern von Sonnenfinsternissen denken, haben wir vor allem Fotos, auf denen die Sonne so gross wie möglich abgelichtet ist, im Kopf. Hierfür ist ein Teleobjektiv unerlässlich – wir empfehlen ein Objektiv mit einer Brennweite von mindestens 200mm oder 400mm. So kannst du die Sonnenfinsternis nah genug heran holen und ein formatfüllendes Bild ist das Ergebnis. Ein Stativ ist zwar keine Pflicht, aber es kann dir das Fotografieren der Sonnenfinsternis deutlich erleichtern, vor allem wenn du mit einem schweren Teleobjektiv arbeitest.
Tipp #3: Die richtigen Kamera-Einstellungen
Da die Sonne auch trotz des Filters noch sehr hell ist, kannst du auch beim Fotografieren einer Sonnenfinsternis mit kurzen Belichtungszeiten arbeiten. Am besten beginnst du in den ersten Phasen mit einer etwas längeren Belichtungszeit, die dann immer mehr verkürzt wird, je mehr die Sonne verdeckt wird. Was die Lichtempfindlichkeit betrifft, solltest du diese stets gering wählen (z.B. ISO 100 bis 200). Die Blende des Objektivs kannst du auf F/8 bis F/11 einstellen. Beachte ausserdem: Unter Umständen müssen die Einstellungen während der Sonnenfinsternis angepasst werden, da sich die Lichtverhältnisse innerhalb kürzester Zeit ändern können. Um schöne Aufnahmen zu machen, empfiehlt es sich noch, den Autofokus der Kamera auszuschalten und im manuellen Fokus auf unendlich zu fotografieren. Den Weissabgleich kannst du aber auf Automatik lassen. Wählst du als Dateiformat noch RAW, stehen erstklassigen Sonnenfinsternis-Fotos nichts mehr im Weg!
Mondfinsternis fotografieren: So geht’s richtig
Damit du bei einer Mondfinsternis das perfekte Foto schiesst, gibt es auch hier ein paar hilfreiche Tipps. Am besten suchst du dir einen dunklen Beobachtungsort mit guter Sicht aus, der fernab von Großstädten liegt. Zusätzlich spielen dann noch neben dem Wetter vor allem das richtige Equipment und die Kamera-Einstellungen eine entscheidende Rolle, um die Mondfinsternis optimal in den Kasten zu kriegen:
1. Wettervorhersage: Ist der Himmel sternenklar? Dann hast du die idealen Voraussetzungen für schöne Mondfinsternis-Bilder. Ein paar leichte Wolken können Akzente setzen und mystisch wirken – bei einer dichten Wolkenschicht wird das Fotografieren allerdings unmöglich.
2. Equipment: Um eine Mondfinsternis zu fotografieren, solltest du ein Teleobjektiv mit Brennweite von mindestens 200mm wählen. Mit einem Stativ und Fernauslöser garantierst du, dass deine Bilder scharf werden. Einen speziellen Kamerafilter brauchst du für die Mondfinsternis nicht unbedingt.
3. Einstellungen: Je nachdem wie viel Licht du durch den Sucher deiner Kamera wahrnimmst, kannst du einen ISO zwischen 400 und 800 wählen – bei neueren Modellen sogar bis zu 1.600. Möchtest du den gesamten Mond scharf einfangen, solltest du deine Blende auf mindestens f/5.6 stellen, für eine geringere Tiefenschärfe kannst du aber eine kleinere Blende wählen. Wie bei der Sonnenfinsternis gibt es auch hier keine spezielle Angabe für die Belichtungszeit. Merke dir einfach: Je weniger Licht du am Himmel siehst, desto länger kannst du die Belichtungszeit einstellen.
Schöne Geschenkidee: Eclipse-Fotobuch oder Wanddekoration gestalten
Ob Naturliebhaber oder Astro-Fans: Mit einem selbstgemachten Eclipse-Fotobuch oder einer Eclipse-Wanddekoration kannst du im Nu ein einzigartiges Geschenk schaffen, dass deine Familie oder Freunde mit Sicherheit begeistern wird. Suche dir einfach die schönsten Bilder der Sonnen- oder Mondfinsternis heraus und stelle dein Können in einer kleinen Sammlung zur Schau. ifolor wünscht dir viel Spaß beim Fotografieren und Erstellen!