Photoshop: Bildobjekte in neue Hintergründe einfügen
Das Entfernen und Hinzufügen einzelner Bildobjekte sind in der heutigen Fotografie keine Seltenheit. Mit Hilfe von Photoshop lassen sich mit einigen Handgriffen nachträglich Illusionen schaffen. Auch wenn die Fotomontage einem geübten Auge nur kurzzeitig Stand hält, lassen sich interessante künstlerische Effekte erzeugen.
Wir zeigen dir, wie du beim Erstellen einer Fotomontage vorgehen solltest und wie es dir gelingt, das eingefügte Motiv möglichst gut an den Hintergrund anzupassen.
Motive einfügen und skalieren
Wähle ein Motiv und ziehe es mittels drag and drop in die geöffnete Photoshop-Datei. Damit die Fotomontage am Ende möglichst authentisch erscheint, solltest du das Motiv vor dem Einfügen sauber freigestellt haben. Eine Anleitung zum Thema Freistellen in Photoshop findest du in unserem Artikel Bilder mit Photoshop freistellen: drei Möglichkeiten.
Sobald du ein Objekt eingefügt hast, solltest du darauf achten, dass die Objekt-Ebene in ein sogenanntes «Smart-Objekt» umgewandelt wird. Die Konvertierung ermöglicht eine nichtdestruktive Skalierung des Motivs. Hierfür werden die Bildinformationen der Referenzdatei im Smart-Objekt hinterlegt. Jede Änderung, die du daraufhin an dem Motiv vornimmst, wird an einer separaten Kopie der Referenzdatei vorgenommen. Dein Motiv behält somit auch nach mehrmaliger Skalierung und Änderung seine ursprüngliche Qualität.
Auf die Skalierung kannst du mit Hilfe des Shortcuts «Strg» + «T» zugreifen. Achte darauf, dass du die zu skalierende Ebene ausgewählt hast. Nach Betätigen des Shortcuts erscheint um das Objekt herum ein Raster, bei dem du, von den Ecken ausgehend, die Größe verändern kannst. Mit Hilfe einer gedrückt gehaltenen «Shift»-Taste kann das Objekt proportional skaliert werden. Somit wird die Relation des Objekts beibehalten und nicht verzerrt.
Achte auf möglichst realistische Größenverhältnisse zwischen eingefügtem Objekt und dem Rest des Bildes. Andernfalls fällt schnell auf, dass es sich um eine Fotomontage handelt.
Das Objekt sollte außerdem an einer passenden Stelle im Bild eingesetzt werden. Achte hierbei darauf, dass der Betrachtungswinkel des Motivs mit dem restlichen Bild übereinstimmt. Weiterhin sollte das Motiv in Abstimmung mit dem fokussierten Bereich des originalen Bildes platziert werden. Bei einer Aufnahme mit wenig Tiefenschärfe kann demnach kein vollkommen scharfes Objekt in unscharfer Umgebung und abseits vom fokussierten Bereich eingesetzt werden. Dies würde einerseits sehr unnatürlich wirken und andererseits schnell als Fotomontage entlarvt werden.
Würde die Löwenzahnblüte, in der gegebenen Schärfe, noch weiter in Richtung Hintergrund platziert, so würde dies auffällig ins Auge stechen. Um die Schärfe ein wenig zu verringern, wählen wir «Filter», «Weichzeichnungsfilter» und dann «Gaussscher Weichzeichnungsfilter».
Motiv an Lichtstimmung des Hintergrunds anpassen
Für ein harmonisches Zusammenspiel von eingefügtem Objekt und Hintergrund ist es außerdem sehr wichtig, dass die Lichtstimmung der beiden Elemente übereinstimmt.
Über die Verwendung spezieller Filter ermöglicht es uns Photoshop, die Farbstimmung von Hintergrund und Motiv aneinander anzugleichen. Eine Möglichkeit bietet beispielsweise die Einfärbung im durchschnittlichen Farbton. Wähle hierfür zunächst die Hintergrundebene deiner Photoshop Datei an. Navigiere dann zu «Filter», «Weichzeichnungsfilter», «Durchschnitt berechnen».
Photoshop füllt die jeweilige Ebene daraufhin mit dem durchschnittlichen Farbton der Ebene. Für die weitere Bearbeitung nehmen wir diesen Farbton mit Hilfe der Pipette in die Farbauswahl auf.
Die Einfärbung des Hintergrunds lässt sich über den Shortcut «Strg» + «Z» (alternativ: «Bearbeiten», «Schritt zurück») rückgängig machen. Erstelle eine neue Ebene und fülle deren Hintergrund in der Farbe des durchschnittlichen Farbtons ein.
Das Ziel des Vorgehens ist es, den durchschnittlichen Farbton lediglich auf das einzufügende Objekt anzuwenden. Hierzu lege zunächst in der Ebenen-Hierarchie deine Farbton-Ebene über die Objekt-Ebene. Anschließend fahre bei gedrückt gehaltener «Alt» Taste mit dem Mauszeiger über die Farbton-Ebene. Das daraufhin erscheinende quadratische Symbol mit nach unten gewandtem Pfeil bestätigst du mit einem Linksklick. Der Hintergrund sollte nun wieder erkennbar dargestellt und dein Objekt komplett im jeweiligen Farbton eingefärbt sein.
Die Deckkraft des Farbtons lässt sich anschließend bei ausgewählter Farbton-Ebene noch dem eigenen Geschmack anpassen. Achte auf eine ausgewogene und zum Hintergrund passende Deckkraft.
Fazit
Die Erstellung von Fotomontagen verlangt ein gewisses Maß an Erfahrung im Umgang mit Photoshop. Dabei bietet sich fortgeschrittenen Nutzern jedoch die Möglichkeit, geschossene Fotos um die eigene Kreativität und das persönliche Empfinden zu erweitern und nachträglich neue Elemente hinzuzufügen. Das Ergebnis der Fotomontage steht in direkter Abhängigkeit zu der Qualität der freigestellten Objekte, die dem Bild hinzugefügt werden sollen. Für eine glaubhafte Darstellung empfiehlt es sich, die Relationen der Bildbestandteile aufeinander abzustimmen und keine zu übersteigerte Bildkomposition zu wählen. Die eingefügten Objekte sollten stets unter Beachtung der gegebenen Lichtstimmung angepasst werden.