Lightpainting: Malen mit Licht in der Fotografie
So zauberst du dein erstes eigenes Lightpainting
Das Malen mit Licht sieht schwieriger aus, als es tatsächlich ist. In nur wenigen Schritten und mit den passenden Kameraeinstellungen kannst du dein eigenes Lichtgemälde erzeugen und fotografisch einfangen. Hier erfährst du, worauf es beim Lightpainting ankommt.
Deine besten Ergebnisse kannst du als edle Wanddekoration zuhause perfekt in Szene setzen.
Geeignetes Equipment fürs Lightpainting
Bevor du loslegen kannst, brauchst du natürlich eine geeignete Kamera, eine Lichtquelle, mit der du «malen» kannst, sowie ein paar nützliche Hilfsmittel.
Hier das Wichtigste auf einen Blick:
- eine Kamera, an der du die Belichtungszeit manuell einstellen kannst (z.B. eine Spiegelreflexkamera oder Systemkamera)
- ein Stativ oder eine stabile Auflagefläche (z.B. ein Tisch oder ein Regal)
- eine Taschenlampe, ein Knicklicht oder eine ähnliche handliche Lichtquelle
- eine dunkle Umgebung bzw. einen abgedunkelten Raum
Das Zauberwort beim Lightpainting heißt Langzeitbelichtung. Deshalb brauchst du unbedingt eine Kamera, bei der du die Belichtungszeit manuell verändern kannst. Neben Spiegelreflexkameras bieten inzwischen auch viele Kompaktkameras oder auch Smartphone-Kameras diese Möglichkeit oder stellen Langzeitbelichtungsfunktionen zur Verfügung.
Da während einer Langzeitbelichtung die Gefahr von Verwacklungen im Bild besonders groß ist, sollte die Kamera oder das Smartphone mithilfe eines Stativs oder einem wackelfreien Untergrund standfest aufgestellt werden. Ein weiterer nützlicher Helfer ist ein Fernauslöser, da bereits durch die Betätigung des Auslösers Verwackelungen entstehen können.
Als Lichtquelle zum «Malen» kannst du z.B. eine Taschenlampe, ein buntes Knicklicht oder auch das leuchtende Display eines Smartphones verwenden. Je heller das Licht ist, desto kontrastreicher hebt sich das Lichtgemälde später im Bild von der Umgebung ab.
Das gleiche gilt natürlich für die Umgebung: Je dunkler der Raum ist, desto besser ist das Lightpainting im Foto zu erkennen und desto weniger sieht man die Person, die das Licht bewegt. Für die ersten Versuche eignen sich daher die Abendstunden, wenn es bereits dunkel ist. Alternativ kannst du den Raum mit dunklen Laken oder – wenn vorhanden – mit Verdunklungsrollos abdunkeln. Damit der Hintergrund so ruhig wie möglich ist, eignet sich eine freie Wand am besten, vor der du später dein Lightpainting zauberst.
Lightpainting: Ausrichten und Einstellen der Kamera
Stell deine Kamera als erstes standfest auf und richte sie auf die Wand im Hintergrund aus. Damit die Kamera weiß, welchen Punkt sie später fokussieren soll, kannst du jetzt manuell den Fokuspunkt im Bild festlegen. Platziere dafür einen Stuhl oder ein anderes Objekt an die Stelle, an der du später mit der Taschenlampe stehen wirst. So kannst du den Stuhl stellvertretend für dich manuell fokussieren. Wenn dich eine weitere Person beim Fotografieren unterstützt, könnt ihr euch dafür natürlich auch einfach aufteilen: einer steht Modell, der andere stellt die Kamera ein.
Für den passenden Schärfentiefebereich kannst du nun die Blende auswählen. Damit der Großteil des Bildes scharf abgebildet wird, eignet sich eher eine geschlossene Blende, wie zum Beispiel Blende 8.
Abschließend kommt der wichtigste Part: die Belichtungszeit. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, kannst du zunächst mit zehn Sekunden starten. Reicht dir diese Zeit nicht aus zum «Malen», kannst du die Belichtungszeit Stück für Stück erhöhen. Probiere es einfach aus!
Tipp
Das gleiche Prinzip funktioniert auch bei Straßenverkehr in der Dunkelheit. Hier kannst du das Gemälde aus Licht zwar nicht beeinflussen, stattdessen können hierbei jedoch außergewöhnliche Kunstwerke nach dem Zufallsprinzip entstehen. Suche dir einen geeigneten Ort zum Aufstellen deiner Kamera, positioniere deine Kamera wackelfrei und los geht’s!
Die Kamera auslösen und mit Licht malen
Bis jetzt ist es immer noch hell im Raum! Nun, da du alle Vorbereitungen getroffen hast, dunkelst du den Raum ab und schaltest deine Lichtquelle zum «Malen» ein.
Zum Auslösen kannst du entweder einen Fernauslöser nutzen oder einen Selbstauslöser anwenden. Hast du einen Assistenten, kann dieser natürlich den Auslöser der Kamera manuell betätigen.
Und nun kannst du loslegen: Probiere zunächst einfache, runde Bewegungen zum «Lichtmalen». Hast du erst einmal ein Gefühl für das Lightpainting entwickelt, kannst du mit unterschiedlichen Belichtungszeiten, Bewegungen, Leuchtmitteln und Lichtfarben experimentieren.
Tipp
Schriftzüge musst du natürlich spiegelverkehrt malen.
Einzigartige Lightpaintings erstellen
Die Möglichkeiten für kreative Licht-Motive sind grenzenlos. Lass deiner Fantasie einfach freien Lauf!
Wenn du schon mehr Übung hast, kannst du auch mit langen Wunderkerzen oder glühender Stahlwolle malen. Achte dann darauf, dass du dich nicht verletzt und keine leicht entflammbaren Gegenstände in der Nähe sind.
Für besonders außergewöhnliche Kunstwerke kannst du später auch mehrere Aufnahmen miteinander vereinen, indem du sie mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms übereinanderlegst.
Allerdings wäre es schade, wenn deine tollen Lightpaintings ungesehen auf irgendeiner Festplatte verstauben. Wie wäre es mit einer einzigartigen Wanddekoration, um deine Kunstwerke richtig in Szene zu setzen? Mit nur wenigen Klicks kannst du im Handumdrehen z.B. ein schickes Alu-Dibond erstellen.
Wir wünschen dir viel Spaß!
Bildquellen:
[1] iStock.com/master1305
[3] iStock.com/ronniechua