
Die richtige Belichtung eines Fotos - Histogramme verstehen
Das Hilfsmittel für korrekte Belichtung
In Bildbearbeitungsprogrammen und auf den Displays der besseren Digitalkameras findet man es: das Histogramm. Die Berge und Täler geben Auskunft über die Verteilung der Helligkeit eines Bildes und damit auch über die Qualität. ifolor zeigt Ihnen, wie Sie mit Hilfe des Histogramms noch bessere Fotos erstellen können.
Was ist ein Histogramm?
Um zu verstehen, was ein Histogramm aussagt, kann man die griechische Übersetzung des Begriffs bemühen. Histogramm kommt von histos, was soviel wie Netz oder Gewebe heisst, und gramm, also Darstellung. Die netzartige Darstellung zeigt dabei die Verteilung der Grau- beziehungsweise Farbwerte auf einem Bild. Anhand des Histogramms kann man also mit ein wenig Übung die Helligkeit und den Kontrastumfang des Bildes erkennen, also ob das Motiv unter- oder überbelichtet wurde. So lässt sich über das Histogramm oft schon bei der Aufnahme ein schlechtes Bild aussortieren, obwohl es auf dem Display eigentlich ganz gut wirkt.

Der Aufbau eines Histrogramms
Der Berg, den Sie auf dem Histogramm sehen, läuft bei einem ausgeglichenen Bild rechts und links leicht aus. Links ist dabei der dunkle Tonwert des Bildes dargestellt, während rechts die hellen Strukturen zu sehen sind. Neben dem Histogramm zeigen die besseren Digitalkameras, insbesondere Spiegelreflexkameras, auch im Bild selbst die unter- und überbelichteten Bereiche durch Aufblinken der Flächen an. Am Histogramm aber lässt sich genau erkennen, welcher Tonwert (hell oder dunkel) im Bild wie stark geballt zu finden ist.
Wie sollte das Histogramm eines Fotos aussehen?
Ist das Bild bestens belichtet, läuft das Histogramm an beiden Seiten sanft aus und stösst weder auf halber Höhe an (unterbelichtet), noch läuft es weit vor dem Ende der Graphenlinie aus (überbelichtet). Auch wenn es am rechten Rand mehrere kleine Hügel gibt, ist ein Bild überbelichtet. Gibt es allerdings im Bild Reflexionen und einige Lichtblitzer, dann können durchaus mehrere Berge und Täler im Histogramm vorkommen. Es kommt also auf das Motiv und die Aufnahmesituation an, wie ein Histogramm aussieht.

Farbhistogramm zur Ergänzung
Neben der Helligkeit und dem Kontrast spielen auch die Farben bei der Aufnahme eine wichtige Rolle. Der Sensor der Kamera misst mehr grün als blau und rot, da das menschliche Auge auf grün empfindlicher als auf andere Farben reagiert. Durch automatische Programme oder eine starke Lichteinstrahlung kann es dann zu Farbverschiebungen im Bild kommen, die erst später am Monitor zu sehen sind. Um diese direkt bei der Aufnahme zu erkennen, bieten die meisten Kameras ein eigenes Farbhistogramm an, denn das normale Histogramm hilft hier nur bedingt weiter.

High- und Low-Key-Fotografie
Manchmal aber will man gerade mit der Helligkeit und den Kontrasten in einem Bild spielen und diese künstlerisch einsetzen. Diese Art der technischen Gestaltung eines Bildes nennt man High- oder Low-Key-Fotografie. Auch hier kann das Histogramm helfen, die besten Ergebnisse zu erzielen. Denn soll das Bild dunkel werden, gibt es viele Pixel mit niedrigen Tonwerten auf der linken Seite des Histogramms. Helle Bilder haben hingegen viele hohe Tonwerte im rechten Bereich des Histogramms.